Professionelles Coaching: Was darf es kosten?
2. Mai 2024Was ist ein Führungskräfte Coaching?
18. Mai 2024Führungskompetenz stärken
6 Verhaltensweisen, die Sie jetzt ändern sollten
Warum bleiben manche Führungskräfte hinter ihren Erwartungen zurück? Oft sind es hartnäckige, schädliche Angewohnheiten, die sie daran hindern, ihr volles Potenzial zu entfalten. In unserem Coaching in Berlin beleuchten wir sechs solcher Verhaltensweisen, die Sie vielleicht unbewusst praktizieren, und geben Tipps, wie Sie diese überwinden können.
1. Ständiger Siegesdrang
Es ist natürlich, gewinnen zu wollen, aber ein Übermaß daran kann schädlich sein. Wenn Sie immer der Beste sein müssen, auch in Situationen, die keine Wettbewerbsnatur erfordern, kann dies zu Spannungen im Team führen. Es ist wichtig, sich zu fragen, was in einer gegebenen Situation wichtiger ist: der Sieg oder die Harmonie im Team?
Beispiel: Sie leiten eine Besprechung, in der es um die Auswahl eines neuen Projektplans geht. Obwohl der Vorschlag eines Teammitglieds innovativ ist, beharren Sie auf Ihrem eigenen Ansatz, nur um am Ende als Sieger dazustehen. Dies könnte zu Resentiments führen und die Bereitschaft des Teams mindern, zukünftig eigene Ideen einzubringen.
Besser machen: Anstatt immer gewinnen zu wollen, erkennen Sie den Wert der Ideen anderer an. Im Beispiel der Projektplan-Besprechung könnten Sie die innovative Idee des Teammitglieds aufgreifen und gemeinsam weiterentwickeln. So fördern Sie Kreativität und Teamgeist.
2. Mikromanagement
Das Bedürfnis, ständig in die Arbeit Ihrer Mitarbeitenden einzugreifen, kann deren Motivation und Produktivität hemmen. Vertrauen Sie auf die Fähigkeiten Ihres Teams und lassen Sie den Mitarbeitenden Raum, ihre Aufgaben eigenständig zu erfüllen. Dies fördert nicht nur die Selbstständigkeit, sondern auch das Engagement im Team.
Beispiel: Ein Mitarbeiter entwickelt eine Präsentation für einen wichtigen Kunden. Anstatt ihm Vertrauen zu schenken, überprüfen Sie jede Folie und ändern Kleinigkeiten, was die Eigeninitiative und das Selbstvertrauen des Mitarbeiters untergräbt.
Besser machen: Setzen Sie klare Ziele und Erwartungen, aber lassen Sie Ihren Mitarbeitern Freiraum in der Ausführung. Im Beispiel der Präsentationsvorbereitung könnten Sie dem Mitarbeiter vertrauen und nur bei wesentlichen Fehlern eingreifen. Bieten Sie Unterstützung an, ohne die Kontrolle zu übernehmen.
3. Negative Kommentare
Ironische und sarkastische Bemerkungen können zwar kurzfristig als humorvoll empfunden werden, hinterlassen jedoch oft einen bitteren Nachgeschmack. Überlegen Sie, wie Ihre Worte aufgenommen werden könnten und ob sie wirklich notwendig sind, um Ihre Ziele zu erreichen.
Beispiel: Ein Teammitglied macht einen kleinen Fehler in einem Bericht. Anstatt konstruktiv darauf hinzuweisen, kommentieren Sie sarkastisch: „Schön, dass wir dich haben, um die Fehlerquote zu halten.“ Solche Kommentare können das Selbstwertgefühl der Person schädigen und eine Kultur der Angst fördern.
Besser machen: Nutzen Sie Fehler als Lernchancen. Statt Sarkasmus könnten Sie im Beispiel des Fehlers im Bericht konstruktives Feedback geben, das dem Mitarbeiter hilft, sich zu verbessern. Zum Beispiel: „Ich sehe, hier gab es ein Missverständnis. Lass uns gemeinsam durchgehen, wie wir das fürs nächste Mal vermeiden können.“
4. Pessimismus
Führungskräfte, die ständig betonen, was alles nicht funktioniert, können eine negative Atmosphäre schaffen. Versuchen Sie, eine Balance zu finden und konstruktive Kritik mit positiven Feedback zu verbinden. Dies ermutigt Ihr Team, offen und innovativ zu denken.
Beispiel: Bei der Diskussion einer neuen Geschäftsidee konzentrieren Sie sich sofort auf alle möglichen Probleme und Risiken, ohne die potenziellen Vorteile zu würdigen. Dies kann Innovationsgeist und Risikobereitschaft im Keim ersticken.
Besser machen: Versuchen Sie, eine Balance zwischen realistischer Einschätzung und Optimismus zu halten. Erkennen Sie das Potenzial neuer Ideen an und diskutieren Sie konstruktiv, wie man Herausforderungen begegnen könnte. Im Beispiel der neuen Geschäftsidee könnten Sie sagen: „Das sind interessante Ansätze, lass uns gemeinsam überlegen, wie wir eventuelle Hindernisse überwinden können.“
5. Fehlende Anerkennung
Die Anerkennung der Leistung Ihrer Mitarbeitenden ist entscheidend für deren Motivation und Loyalität. Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit, die Beiträge jedes Einzelnen zu würdigen. Dies kann von einer einfachen Danksagung bis hin zu formelleren Belohnungen reichen.
Beispiel: Mehrere Teammitglieder haben Überstunden gemacht, um ein Projekt fristgerecht abzuschließen. Statt ihre Anstrengungen anzuerkennen, nehmen Sie das Ergebnis ohne Kommentar entgegen und weisen sofort auf das nächste Projekt hin.
Besser machen: Nehmen Sie sich die Zeit, die Leistungen Ihrer Mitarbeiter anzuerkennen und zu würdigen. Im Beispiel der Überstunden könnten Sie das Engagement des Teams in einem Meeting hervorheben oder ihnen eine kleine Anerkennung zukommen lassen, wie zum Beispiel einen freien Nachmittag oder einen Gutschein als Dankeschön.
6. Nicht Zuhören
Aktives Zuhören ist eine der wichtigsten Fähigkeiten, die eine Führungskraft entwickeln kann. Wenn Sie nicht wirklich zuhören, können wichtige Informationen verloren gehen, und Ihre Mitarbeitenden könnten sich unbeachtet fühlen. Üben Sie sich in Geduld und Aufmerksamkeit, um wirklich zu verstehen, was andere sagen.
Beispiel: Während eines Meetings erklärt ein Mitarbeiter seine Idee, wie man die Effizienz verbessern könnte. Statt zuzuhören, checken Sie Ihre E-Mails und fragen am Ende des Vortrags nach Punkten, die bereits erklärt wurden. Dies zeigt nicht nur mangelndes Interesse, sondern demotiviert auch den Mitarbeiter, da seine Bemühungen nicht wertgeschätzt werden.
Besser machen: Zeigen Sie Präsenz und Interesse, indem Sie sich aktiv in die Gespräche einbringen und spezifische Fragen zu den vorgestellten Ideen stellen. Im Meeting-Beispiel könnten Sie das Handy weglegen und dem Mitarbeiter Ihre volle Aufmerksamkeit schenken. Nach dem Vortrag könnten Sie relevante Nachfragen stellen, die zeigen, dass Sie zugehört haben und die Idee ernst nehmen.
Fazit
Diese sechs Angewohnheiten sind nur einige der vielen Fallstricke, die auf dem Weg zu effektiver Führung lauern können. Indem Sie sie erkennen und aktiv gegensteuern, verbessern Sie nicht nur Ihre eigene Führungsqualität, sondern auch das Arbeitsklima und die Produktivität Ihres Teams.